für einen briten aus frankreich ganz okay.
Ursprünglich war geplant, dass unser Kameramann Robert ebenfalls auf einem Motorrad auf die Reise geht. Nach einigen Gesprächen über die filmische Ausrichtung des Projektes, war aber schnell klar: Auf dem Bock bei 500 Kilometern am Tag, wird das nichts mit dem Kinoniveau. Wir brauchen ein Begleitfahrzeug für Robert und sein Equipment.
„Ewan hatte eines. Charly hatte eines. Wir brauchen ein Begleitfahrzeug“.
„Hat sich Belstaff eigentlich schon gemeldet?“ „Nö!“
– Tim im Gespräch mit Robert
Uns war natürlich klar, dass wir auch bei unserem Begleitfahrzeug keine Kompromisse machen wollten. Oder besser formuliert: Jede Menge Kompromisse, aber eben in Geil. Und wie es der Zufall so wollte, entdeckte Tim im selben Zeitfenster, in dem wir den Entschluss Contra 3. Motorrad/Pro Begleitfahrzeug fassten, in der Nähe von Berlin einen schicken Land Rover Defender aus dem Jahr 2001. Geboren in Britannien, aufgewachsen in Frankreich. Fast kein Rost, was – bei einem Auto, welches bekanntlich ab Werk mit Rost geliefert wird – praktisch dem Heiligen Gral nahekommt. Damit waren zwei Jugendträume mit einem Schlag erfüllt. Erstens Roberts, der in seinen jüngeren Jahren eine Zeitlang auf einer Insel lebte und dort einen Defender Pickup fuhr, und Tims, der Ende der Neunziger ein ähnliches Erlebnis mit einem Defender 110 hatte. Seitdem nährte das Gefährt die Sehnsüchte der Beiden. Bis heute. Damit hat es sich dann. Zumindest für Robert, der die 7500 Kilometer nun in diesem Meisterwerk britischer Autobaukunst verbringen darf. Schön, wenn man im Rahmen eines solchen Projektes auch Träume wahr machen kann.
Am Anfang war das Licht. Unser französischer Land Rover Defender 110 TD5 aus dem Jahr 2001 auf dem Hof eines Händlers nahe Berlin. Kaum Rost. Viel Potential.
Technisch, bis auf ein paar Reparaturen, in einem guten Zustand und mit etwas über 300.000 Kilometern welterfahren genug. Zumal für einen TD5 praktisch gerade erst eingefahren. Gesehen, gekauft. Nun ging es an die Modifikationen. Was braucht es bei der Tour. Es brauchte nicht lange, da war das Energiethema auf der Agenda. Neben der Funktionstüchtigkeit des Wagens, DAS Nummer 1 Thema. Ohne Strom kein Film. Is‘ klar! Glücklicherweise konnten wir für das Thema mit der Lüneburger Firma WATTSTUNDE einen kompetenten Unterstützer für unser Projekt gewinnen. Deren Team stand uns aber nicht nur mit Expertenrat zur Seite, sondern gab uns auch gleich noch ein paar Pakete mit. Somit sind wir für alles, was es auf der Reise zum Energiethema braucht, Seitens der Versorgung doppelt und dreifach gewappnet.
-
- Solar on top.
-
- WATTSTUNDE sei Dank!
-
- Wechselrichter: CHECK!
Mehr über Wattstunde findet ihr direkt im supporter. Bereich. Wir haben Euch alle Produkte die wir im Landy verbaut haben, gelistet und mit entsprechenden Links versehen. Neben dem Strom waren noch ein paar andere Modifikationen dringend notwendig. Dachträger war ebenfalls ein wichtiges Thema. Obwohl wir innen einen Ausbau anstreben, bei dem zwei Mann drinnen schlafen können, sollte das nicht über den mangelnden Platz hinwegtäuschen. Daher spielte der Gedanke Dachzelt plus Stauraum auf dem Dach schon zu Beginn einen große Rolle. Ein wenig recherchiert kamen wir zu den Jungs von Rolling Space, deren SpaceRack nicht nur optisch, sondern durch seinen flachen Aufbau und die modularen Ausrichtung, uns auch praktisch alle Optionen bietet. Mehr zu Rolling Space findet ihr hier.
Dank Rolling Space passt sogar jetzt ein Kanu von kajakprofi.de aufs Dach. – Foto: AD/T. Schäfer
Aber zurück zum Landy. Da wir uns für ein Hardtop entschieden haben, der Innen eher rudimentär ausgestatte war, brauchte es einen sinnigen Ausbau. Nach etwas Recherche haben wir uns für eine Gerüst aus Aluprofilen, welches wir an den Seiten mit der Karosserie der Kabine verschrauben, entschieden. Anschließend wird die komplette Struktur mit schwarzen und weißen Multiplexplatten verkleidet. Da unser Auto eh aus Alu besteht, passt das ganz gut und ist relativ einfach zu verarbeiten.
Die Alustruktur ist die Unterkonstruktion für die Möbel. Im Vordergrund wird gerade die Truma Gasheizung eingebaut. Soll ja kalt werden im Norden. – Foto: AD/T. Schäfer
Über all Wasser. Vor allem Drinnen
Der April wies uns dann noch auf eine besondere Schwäche hin. Die Fenster waren undicht. Alle. Und vor allem mit einem kurzen Stoß zu öffnen, da die Schiebefensterscharniere der südfranzösischen Sonne ihren Tribut zollten. Doch auch hier war Hilfe nicht weit. Wobei, ganz stimmt das nicht, denn Eduard und Anja, Besitzer von Explore Glazing, die aus der Pferdeanhängerfenstergeschäft kommen und mittlerweile 70% ihrer Umsatzes mit ihren Offroad Fenstermodellen machen, haben ihren Firmensitz in Holland. Ein Telefonat später waren wir eingeladen uns vor Ort neue Fenster vom Chef persönlich einbauen zu lassen. Tolles Angebot. Schwierig während der COVID-19 Situation.
Neue Fenster von Explore Glazing. Was eine krasse Veränderung. Okay, und das rosa T-Shirt ist grenzwertig. – Foto: AD/T. Schäfer
So mussten wir den Termin, immerhin um die 700 Kilometer von Berlin bis in die Niederlande, zweimal verschieben, bevor es dann Anfang Juni und bei sinkenden Inzidenzen endlich möglich war, die Beiden zu besuchen. Einen ganzen Tag habe ich dann zusammen mit Eduard die komplette hintere Hardtopbox mit neunen Fenstern versehen. Auch hier findet ihr in unserer supporter. Rubrik alles Wissenswerte zu der Kooperation mit Explore Glazing und über die, bei uns verbauten, Modelle. Wenn man sich unseren Land Rover nun im Vorher und Nachher Vergleich anschaut, liegen dazwischen Welten. Was ein krasses Facelift mit einem netten Nebeneffekt: Es ist endlich wieder trocken im Auto.
